(the victims view)
und die zuhörer des guitarristen
flüchten unter die dächer
wir, die wir schon im trockenen sitzen
auf den stufen zu den füßen
einer flehenden frau
deren mann bereits erschlagen
und deren tochter soeben geraubt
die arme erhoben
zu einem blindwütenden krieger
der das schwert bereits zum schlag erhoben
um sich seine lebenden beute zu sichern
sie kommen über die mauern
unzählige mädchen und frauen
die sich erst über die stufen hochziehen
bis sie auf der brüstung sitzen
und sich danach umwenden
ihre schenkel die sich über die mauer schwingen
haare und locken
in wilder bewegung
der stoff leichter sommerkleider
gerafft und gedehnt über
zarten oder üppigen körpern
eine erdrutschgleiche invasion
an frauenlaibern
die den raum wieder in besitz nimmt
der vergiftet durch männliche gewalt
und hämophile schwelgerei
das unrecht nicht mehr hinnimmt
das man den sabinerinen hier antut
fesseln, schenkel, rücken
muskeln spannen sich
um platz zu schaffen für die nächste welle
dianas töchter
ein babylonisch sprachgewirr
dass um den körper der erschlagenen medusa wallt
und tausend düfte
übertünchen den
kupfergeruch des blutes
der gemordeten
mit seinen opfer und seinem prügel
(der im schatten aussieht wie ein riesen-ständer)
und blickt dump zu uns herüber
wir lassen die wellen über uns hinwegschwappen
genüsslich ertrinkend in den formen,
denn kalten stein
haben die letzten tage
wir genug gesehen
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