Mittwoch, 31. Juli 2013

männer wie uns (warum wir überall spaß haben)


weil....
welches stück feste materie
auf wasser treibend
auf den unseren fuß wir setzen
wär nicht Titanic, lusitania oder die arizona

und welcher meerumflutete
sandboden in den wir unsere
füße setzen
wäre nicht Omaha

und welcher felsen
an den wir uns
aus dem meer auftauchend klammern
ist gibraltar
weil wir immer ein wolfspack sind
auch wenn wir alleine schwimmen

und der ort an dem unsere handtücher liegen
ist nicht nur ein platz
sondern unser strandabschnitt

so auch heute der strand unter meinen füßen
am körper nichts außer meines badebuxe
und sonnecreme mit außreichend
lichtschutzfaktor
aber unzulänglicher verteilung

anfangs gemächlich über den strand
wind vom meer
und sonne vom himmel
und weit vor mir ein paar felsen
(und alle drei werden dir heute noch lektionen erteilen)

die gedanken noch gemächlich sinierend
noch nicht erhitzt getrieben
ein mann am vormarsch
deswegen sind es immer die männer
die erobern undentdecken
nicht weil sie von ihrer physiologie
her besser geeignet
sondern weil es ihre fehleinschätzungen sind
die - sofern sie diese überleben -
sie über die bekannten grenzen treiben

gedankenfehler
wie "soweit ich sehen kann, kann ich auch gehen"
oder "soweit ich gehen kann, kann ich auch zurück gehen"
oder "was ich einmal gemacht hab, kann ich nochmal machen"
oder "es ist gleich hinter der biegung"

über den strand
unzählige sandburgen
und ihre erbauer

an anderen tagen wäre ich hier stehen geblieben
hätte kritisch beäugt und später
streng.verärgert wie caesar gefragt
"wer hat das gebaut"
und dann, wenn sich kleinlaut unterwürfig
der architekt gemeldet
ein knappes
"du wirst meine nordgrenze befestigen"

doch nicht so heute
heute bin ich saint germain
der unsterbliche
und schreite leicht amüsiert über den sand
und die burgen ziehen am rand meines blickfeldes vorbei
wie die jahrhunderte

am hügel oben
tief unter mir
ein strand
der vor 10 minuten noch
als er eine ungesehene idee hinter dem hügel war
sowas wie ein ziel gewesen ist
ist jetzt, da ich oben stehe
und den nächsten hügel sehe
nur mehr ein durchzugsgebiet






(epilog:
zwei hügel später
zwei buchten später
die zeit unparametriert
der rand der sonnencreme auch noch wochen später
unregelmäßig wie eine küstenlinie.

der strandzugang/mein fluchtweg
ein halsbrecherischer steilpfad
unbewachsen und rutschig wie der aschekegel
eines vulkans

zwei
die bedächtige ihre schritte
in den gescharrten stufen nach unten setzen
und grad mal wenig dutzend meter schaffen
während ich
- kahler roter dämon aus dem schmelztiegel -
hunderte meter nach oben husche.

aufwärts ist immer leichter) 

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