Mittwoch, 24. März 2010

midlife-crises

T: - 17 jahre
ein kleines mädchen (meine tochter)
blättert in einem Micky Mouse heft
"papi was ist das?"
"DAS IST EINE MONDRAKETE"
"was kann man damit machen?"
"AUF DEN MOND FLIEGEN"
"ich will auch auf den mond fliegen"
"DU KANNST NICHT AUF DEN MOND FLIEGEN"
enttäuschung, zorn
und eine kleine kinderfaust -
alle drei schlagen sie in mein gesicht

T: O Jahre (gegenwart)
das wissen meinen fuß niemals auf den mars zu setzen
und keiner da
dem ins gesicht zu schlagen
naheliegend wäre

Samstag, 20. März 2010

...sons of a lesser god....20 years after....

wie haben uns auf dem mistplatz getroffen
vor dem elektronik-schrott-container

ein freundlicher händedruck
denn endlich ist genug zeit vergangen
"wir haben uns lange nicht gesehen"
"ist ja gut, denn es wäre auf einer übung gewesen"


ich kann mich nicht mehr an seinen namen erinnern
nur noch an seinen spitznamen,
ich weiß nicht wer ich damals war
aber er war immer der mit der starken und positiven ausstrahlung
damals waren mir diese worte fremd
aber heute würde ich sagen er war der mit den strahlenden chi
und diese begegnung passt zu diesem ersten warmen
frühlingsvormittag

"wir sind uns ja auch noch auf der WU über den weg gelaufen"
"ja...die WU die war mein...."

Über den Weg gelaufen beschreibt die sache gut
selber zeit selber ort
kurzer augenkontakt zur bestätigung das man einander wahrnimmt und wiedererkennt
aber nicht zu lange, zu groß die angst vor dem was wir sehen könnten
kein gruß, keine worte
zu nahe liegen noch die nächte auf den kalten berg
und unsere normalität ist eine fragile fassade

auch damals
er der strahlende, positive, erfolgreiche

parameteraustausch
während ein tapedeck - nur unwesentlich jünger als unsere bekanntschaft
aber wesentlich gepflegter - in den container segelt

"Familie ? Kinder ?"
"Nein, ich bin mit mir selber nie fertig geworden, da hätte ich einer Frau...."
"Und ich wäre vermutlich ohne Frau nicht fertig geworden"