Montag, 28. Dezember 2009

...der junge skywalker....

...momente wie dieser
feststellen dass man in jenen
die man gelehrt hat
seinen meister gefunden hat....

...genugtuung
etwas weitergegeben zu haben,
spuren zu hinterlassen...

Freitag, 25. Dezember 2009

...lichtbringer....

FRÜHER
kinderweihnachtsoratorium
die stimme eines engel, vor dem bruch, vor dem fall
die rolle des evangelisten lukas
damals schon wortreiche kindergeschichten
mehr der chronist denn ein beteiligter
und den engel hat damals ein judas gesungen

danach die wirten
von der körperfülle passend
und wesentlich geselliger
als ein späteres ICH ihm zumutet

den josef nie gespielt
selbt in meiner langweiligsten phase
gab es noch bravere die authentischer waren

danach die sternsingerdekade
ich der schwarze und ohne krone
zuerst ein suchender
dann ein getriebener
pflicht ist eine bürde
und treue ist ein fluch

HEUTE
ausgeschickt als einer, das licht zu holen,
in meiner hand zwei laternen
- ein lichtträger -
ein böses herz grinst ob der doppeldeutigkeit
in jeder sekunde den wind antizipieren
die flammen so verletzlich
so weit von dem feuer entfernt
das einer versprochen hat auf die erde zu werfen

ein auto bremst sich am gürtel ein
und wirft eine frage aus dem fenster
ob es wirklich das ist was sie glauben"
und denen eine einfaches "ja" reicht um glücklich
weiterzufahren
sehen und glauben kann wichtiger sein als haben

die menschenmenge auf der dichten einkaufsstraße
die sich vor mir teilt
wie das meer vor mose
ehrfurcht vor dem was er trägt und nicht vor dem was er ist,
selbst kinder verstehen den anachronismus
und ihnen die gehen die augen auf wenn ihnen jemand den gag erklärt

wildfremde menschen
die auf der straße mich - defacto um feuer -
in worten um LICHT bitten

am ziel
in der kirche,
in der ein paar stunden später
mein sohn lukas,
dem auch noch nie die worte des josef über die lippen gekommen sind
- seltsame symetrien -
erst einen engel darstellen
und dann ein zynischer beamte sein wird
- den esel und die wirten hat er schon ausgereizt

das licht brennt vor einer neuen krippe
ein weiterer stüztpunkt gewonnen
die finsterniss wieder ein kleines stückchen zurückgedrängt

in jeder zeit
findest du deine bestimmung

Samstag, 19. Dezember 2009

...entgrenzung....(FLASHBACK)

im kopf noch immer die worte des zeichners/musikers
"man kann musik auch vertikal höhren"
die entgegnung auf eine frage
die keine antwort ist
aber das aufstoßen einer tür
hinter der mehr ist
als davor

gedanken einer wilden diskussion weiterdenkend
- wenn das für musik gilt dann wohl auch für zeit -
wieder mal eine grenze des geistes niedergerannt
durchbrochen in wilder gier nach wissen und verstehen
was ist dir das wert?
war es das wert?
wieviel freunde - oder solche es sein könnten - dabei verloren
verschreckt, verstört, verheizt
die aufräumarbeiten noch vor mir

- felber bäckt selber -
an der frühstückstheke eine weisshaarige frau
alt aber fröhlich,
neben ihr der alte Grant'scheam -
sie reden von einem der gestorben ist
und von einer hochzeit in der klosterkirche
wo jetzt unsere wohnung steht -
in dem moment in dem wir unser brot bestellen
wir ER sich seiner höflichkeit besinnen und die kappe abnehmen -
und wenn wir rausgehen wird er sein alter vergessen haben
den mantel aufknöpfen, die hand lässig in eine hüfte stützen -
und dann ist das layout der szene endgültig so wie es war und sein muss
zeitlos, ein mann und eine frau an der bar
EIN aigenblick, aber alle möglichkeiten

- käsestand -
der junge verkäufer mit dreads,
und der alte käufer haben längst den käse und die knoblauchwurst hinter sich gelassen
musik ist das thema,
gemeinsame lehrer,
die andren kunden längst vergessen,
aber die stört es nicht,
lauschen neugierig und andächtig den geschichten der beiden die
- beide im fußvolk der großen des jazz -
inzwischen zwei jahrtausende und zwei kontinente überspannt

die zeit ist ein band
das zwar ein anfang und ein ende hat,
aber sie ist in begrenzten raum hineingeschlichtet
gewunden, mäandriert, in schleifen, knoten, wickelungen

...nothing is lost
...everything returns


...peanokurven

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Ronin

heimweg
die gedanken einer nacht
vor dem schlafen gehen
noch zu ende zu bringen

in meiner hand
der regenschirm
ein knirps in der länge
des griffes
eines gut balanzierten katanas
nur die klinge abgebrochen

zahnlos
haarlos
alt
dennoch wehleidig wie ein kind

auf knien
eine schuld eingestanden
ohne diesmal besserung zu heucheln

ein zorn weniger
unter vergebung
wie unter einem kissen erstickt

kalter wind in meinem mantel
tränenauge
mein schal wie eine zerfetzte fahne
hinter mir
im ohr ein melancholisches lied
die schuld auskosten
wie zuvor den zorn

vorm cafe stein
zwei die sich umarmen
ein erschüttertes gesicht
und zucken wie unter schluchtzen
wie tief diese lichtkrieger doch immer steigen müssen

ich
ein herrenloser
und dennoch nicht ganz ohne aufträge

was brauche ich die vergebung der himmel?!?

Dienstag, 6. Oktober 2009

R.





dankbar für
die menschen
die bestimmt
zum zeugen meiner fassungslosigkeit

die unfähigkeit
deine tränen zu trocknen
und meine zu weinen

erlösende metapher
die die dämme sprengt
hinter denen die erinnerung
ertrinkt

aufatmen das reicht
um jetzt nicht zu
ersticken

Montag, 5. Oktober 2009

Tyler Durden (stolen fragments)

du kommst deinem nullpunkt immer näher

im anfang war das wort
und es war bei gott,

....du hast deinen Meister gefunden, alter Mann!

ohne deinem wort wäre nichts passiert,
was geschehen ist

....was ist die wahrheit?

-273.15

....looking up from the aspahlt and being blinded by the sun.

die 10. stunde
der 8. reiter

...wer bist du?

irreversibilität
und der entropische kältetot

...and who sent the fire?


format c:

...thus we are back where we started, the circle is closed.

geladen und entsichert

ich bin jake's unvermeidliche wiedergeburt

Samstag, 3. Oktober 2009

brandschutz

- über inspiration -

inspiration ist lediglich ein funke
der das potential hat
ein leuchtfeuer zu entzünden
oder den ölteppich hochzujagen

der kreative akt
ist das werk eines menschen
der sich mehr der ästhetik seiner worte
verschrieben hat
als jeder wahrheit

was immer die inspiration verursacht
nichts davon ist verschuldet

der funke ist immer nur der funke
aber nicht die rettung
und schon gar nicht das inferno

sie ist weg - ECHTZEIT

plastikeinsamkeit
weil zur abwechslung mal
meine frau am wochenende
auf dienstreise ist

joggen im park
und auf der letzten kurve ein
unvereinbartes
aber passendes treffen

der alte mann
würfelt derzeit wirklich nicht

bauernmarkt
die stadt spielt dorf
lammdönner mit alles
der eisbergsalat liegt so gut in der hand

wir trinken den sturm
anstatt ihn zu entfesseln
und sind für den moment damit
zufrieden

professionelle einkaufsmänner
- ich bin nur der fahrer -
machen auf jamie oliver
und schnüffeln an karotten

liebespaare im sonnenschein
frauen sind so schön
am tag danach

ein 400-punkte blondine
in der bäckerei neben mir
die das was sie will
heute nicht gebacken bekommt

die freiheit
mit ihrer kleinen zu schäckern
die an ihrem wolligen busen grinst
- wir verstehen uns -

das bad in den gefühlen anderer

ich kann die sandler verstehen
die es auf die straße zieht
auf die bahnhöfe, zu den menschenmengen.
wenn man dir alles genommen hat,
wenn du alles verloren hast
ist dieses leben in der resonanz der anderen
besser als jede alternative.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

escada engel - ECHTZEIT

im escada shop
rosa engel
legionen
mit schwingen
aber ohne arme
und kopflos

- nicht so wie meine -

ich hab meinen zwar die flügel gebrochen
und sie in meinen dreck runter gehohlt
aber sie haben ihre gesichter nicht verloren
und ihre arme tragen noch

sie geben mir zwar auch keine antworten
- genau so wie du -
aber ihre fragen reichen allemal aus
und sie wissen wo's lang geht

ich hab gut gelernt
mit deinen schweigen zu leben mein gott

herbstmorgen psychodelisch - ECHTZEIT

am gestrigen tag
das fieber
eines viel zu frühen schnupfens
verbrannt

traumlose nacht
die leere eines tages
ohne auftrag

badezimmergesichter
schwarz-weiß-ausgewaschen

ein abschiedslächeln
kontrapunktiert

ein blauer himmel
verirrte sonnenstrahlen
psychodelischer hintergrund
vor meinem grauen geist

red-bull verstinkt die straßenbahn
kinder.garten.kaugummi.retardierung

wer in meiner alterskohorte
paraktiziert noch
embryonalschlafstellung?

im ohr den text
eines toten sängers
(er hatte eine tochter)

zombiearmee
aber keiner da der zu den waffen ruft
um dem grauen
das kreuz zu brechen

hustinettenreklame am schottentor
ICH BIN WIEDER DA

Mittwoch, 30. September 2009

der navigator und die königin des mars (fragment)

wie oft schon hat sie sich
meiner profession anvertraut,
aber das gibt mir nicht das recht
wie ein heizer zu ihr zu sprechen

ihre scharfen worte
der zurückweisung
als ich ihren stab beleidigt habe
sie steht zu den ihren
und inzwischen bin auch ich schon
unter ihren loyalität geflogen

unausgesprochene befehle?
unbedingte gefolgschaft?
streitpunkt für ihre chronisten
lange nach uns

unten zwischen den generatoren
verständnis für die leidenschaft der maschinisten
abseits jeder höflichkeit

geisterstunde
im roten canyon
die präsenz
nichtanwesender

wir reden von ihren kindern
und meinen teenagern
und dennoch fällt es mir schwer
sie als mutter zu sehen

sie hat mich
mit hinauf in ihren blauen himmel genommen
kratzen am firmament
über der reichen stadt
und dennoch
hat die sterne
sie noch nicht vergessen

(inspired by robert. K. heinlein: die bürgeRin des mars)

Montag, 28. September 2009

the cur(s)e

der erste sündenfall
geschieht immer in der jugend
und aus liebe

ein mädchen
eine zurückweisung
- wir können doch freunde sein -
und ein hunger der nimmt
was er kriegen kann

ICH BEREUE NICHTS

die langen jahre an ihrer seite
das leben unter ihrer oberfläche
dort wo ihr blut pulsiert
er atmet ihre gefühle
wie ein embryo sein fruchtwasser

ein erster kuss
geschwisterlich
in der talsohle ihrer angst
die besiegelung eines längst geschlossenen
paktes der in die schächte führt

ICH BEREUE NICHTS

das lange fasten
das dennoch nur ein atem hohlen

zwei die sich
aneinander verlieren
und damit die alten teufel wieder beschwören
- der SCHMERZFRESSER ist wieder da

ICH BEREUE NICHTS

wie gut es schmeckt
so frisch
so echt
so bedeutend

im hinterzimmer der seelen
im kartoffelkeller der herzen
in den lagerhäusern der erinnerung
was hat die sonne uns noch zu geben?

ICH BEREUE NICHTS

auf der jagd
da ist noch etwas nekröses gewebe
unter deiner narbe
ich nehme es gerne mit einem schuss
bitternis und zweifel

Zeig mir deine dunkle seite
ich will dir nur helfen

ICH WERDE ES NICHT BEREUEN

Donnerstag, 24. September 2009

fightclub - (ECHTZEIT)




fightclub mit den jungs
und wir wollen es heute wieder wissen

seine schläge dreschen
wie ein hagelschauer auf mich
aber ich kann sie halten
weiß nicht wie
ein paar worte heute vormittag
haben mich ebenso rund gemacht wie meine bewegungen
dutzende treffer
aber keiner verletzt

immer wider überraschend
wie viel besser andere deine grenzen kennen
und wie nah sie sich ran wagen

auf EIN bier sind wir noch nie gegangen
männergespräche
weil die quotenfrau heute fehlt
- über frau und kind und wohnung -
phasenverschoben
teenager machen dich alt
aber wieder frei

die jungs verschwinden auf ihren motorrädern,
ihre rücklichter verschwinden im straßenverkehr
wie kometen die in eine sonne stürzen

alleine über den gürtel
zwei vampire gerade aus
eine mit viel bein
eine mit viel dekolleté
ein goldring streift den lederflügel
und ein parfum verheißt ein ungewisses abenteuer
dennoch verschwenden wir keinen blick aneinander

die U-Bahn-Gleise zeichen
einen fluchtpunkt
in die dunkelheit
wie ein unausweichliches schicksal

bei michelbeuern läuft ein mädchen
wie aus einem japanischen computerspiel
über den bahnsteig
ich sauge ihrer bewegungsmuster ein
als ob ich mich davon nähren könnte

zuhause sind die lichter aus
niemand wach der unsere wunden leckt
besser wie ein dieb zu kommen
als wie einer zu gehen

interface


meine finger hasten über die tastatur
torkelnd
wie betrunkene die ihren weg -
wie tänzer
die ihren takt
nicht finden

so ungeduldig
eine sprache die ich zwar denken
aber deren rythmus ich nicht
in die gelenke bringe

will mit meinem lalle-code
meinen server eine
wahrheit aus den eingeweiden zwingen

zahlenreihen fallen
lautlos
wie trockener regen

türmen sich zu
alterspyramiden
die lediglich ein fahler witz gegen den
wind sind
der diese täler hier hineingeschliffen

inferiore interfaces
zwischenwelt
gesichter die niemals lachen

adagio for strings
wäre jetzt fein

Dienstag, 22. September 2009

heimliche Verehrer - FLASHBACK


wie sind in dieser welt
uns nie begegnet

es war der leichtsinn
des augenblickes
der deinen namen
mir verrieht

aus dem dunkel heraus
hab deinen weg
ich verfolgt

bestimmt zum zeugen
deines falls
gefangener meiner hilflosigkeit
treibt mich das mitleid
zum meinem ruf nach rache

alleine,
nichts worauf ich sie lenken könnte

Sonntag, 20. September 2009

exorzismen - REPLAY











































1985
er ist 14
geht noch lange nicht als jugendlicher durch
als er im keller
der alten frau von nebenan
den in die wand geritzen totenkopf entdeckt
dilletantisch aber überzeugend

er ist alleine
kennt nocht keine formel des weißen ritus
und steht als kind alleine
dem schrecken gegenüber



2009
im hinterhof der alten speicherstadt
stösst er auf die frischen kreidestriche
des irren malers


inzwischen weiß er was sich hinter den blinden scheiben befindet
ein teil von ihm ist fasziniert von der linie
(die er selber gerne hätte)
aber er kann den lauernden wahnsinn spüren
wie einen sack schlafender kellerasseln

diesmal aber ist er nicht alleine
ihre nähe
ihre präsenz
ihre aura
reicht aus
um seine geister zu vertreiben

und die ewige schlange im zaum zu halten

Freitag, 18. September 2009

killing ground - REPLAY


in einer nacht
die nach hahnenkämpfe schreit
von den königinnen erwählt


kokette angriffe
die mich aus der reserve locken sollen
aber mich nur noch mehr in meine höhle treiben
(wie wenig man dann doch einander kennt)

federn gelassen
hätten sie mich siegen sehen wollen?
oder hätte ihnen mein brennen gereicht?


eine schlacht verweigert
aber das feld nicht geräumt


die frau glüht
und ich kann nicht folgen


ICH HABE IHRE FARBEN GETRAGEN


dennoch das panner
unter dem zu sterben man bereit
zurück in ihre Hände gelegt


später werden wir einander heim geleiten
durch die fremde stadt
seite an seite
mein arm in bereitschaft
aber unnötig


am nächsten tag
am schwankenden schiff
mein mantel auf ihrer schulter

scharmützel wie die
von letzter nacht
brauchen keinen friedensschluß

der wind in ihrem haar
reicht um zu vergessen

Donnerstag, 17. September 2009

höhlenmenschen - REPLAY

vor vielen jahren
ist dieses verschreckte vieh
aus seiner höhle gekrochen

hatte sich eine kecke frechheit zugelegt
um seine wildheit zu kaschieren
und um darüber hinwegzutäuschen
das es niemals zum alphamännchen
taugt

inzwischen hat es freunde hier heroben

aber es beisst noch immer
vor allem die die ihm zu nahe kommen

wenn er sich nicht bald anpasst
wird man ihn dort hin zurückschicken
wo er hergekommen ist

sofern er nicht domestiziert genug ist
selbst zu gehen

Dienstag, 15. September 2009

sicherheitsabstand - ECHTZEIT


draußen in der parallellwelt,
knapp unterhalb der lichtgeschwindigkeit
scheisst du echt auf jeden sicherheitsabstand

egal ob ihr hansekoggen vor kap hoorn
gamma-korvetten im outer rim
oder avatare seid,
die durchs schwarze eis brechen

wiedereintritt
entschleunigung
heimatkurs
prepare to un-log

runterbremsen vor der hafenmauer
dort wo die zurückgelassenen warten
schubumkehr auf der piste
kehrwieder 8

das aufatmen an der parking position
ist immer auch ein seufzen

greenmile zur kofferausgabe
das langsames sterben der
lemminge die sich in die realität
runter stürzen

am 2. oder 3. tag,
je nachdem wie weit deine äquatortaufe zurück liegt,
beginnen die entzugserscheinungen
der hunger
die sehnsucht
die die jungen dazu bringt verzweifelte dinge zu tun,
aber die wir veteranen
gelernt haben auszukosten
wie alten roten wein
(und auch weil wir wissen,
das unsere dummheit für zwei nicht reicht)

die maschinen kühlen aus
die segel modern
speicherbänke werden gelöscht

die worte die sie sprach,
wie eine narbe in der haut,
die zwar heilen aber nie verschwinden wird,
oder wie eine heimliche tätowierung
die dem eifersüchtigen auge nicht verborgen bleibt

irgendetwas von uns
bleibt immer da draußen

und irgendetwas von da draußen
bleibt immer in uns

Donnerstag, 27. August 2009

nach dem sommer - ECHTZEIT

sie,
einen monat nicht gesehen
und ebenso lange nicht an sie gedacht

unerwarteter frontalimpact

ihr haar,
wie das strahlen einer sonne
die dich nie blenden wird

die farbe ihrer haut
erinnert dich an an meer
in das du nie steigen wirst

auch wenn es niemals sehnsucht war
oder sein wird
kommt das gefühl einer erinnerung
wie eine springwelle über dich

land gewinnen,
bevor du zu blubbern beginnst

Sonntag, 16. August 2009

Dienstag, 11. August 2009

here be railroads (Surfin USA) - REPLAY



das trainsurfen ist ein erfindung der amerikaner - genau genommen der neuen kolonisten - die diese kurzweilige wortbewegungsart erfunden haben, nachdem sie sich das train-listening von den ansessigen ureinwohner abgesehen haben. (es gibt ja theorien die behaupten, dass die entwicklung der flüster-locks maßgbelich zur ausrottung des roten mannes beigetragen haben)
train-surfing ist wirklich SEHR SEHR gefährlich - da man hierbei völlig ungeschützte den pfeilen der angreifenden indianer ausgesetzt ist, weshalb man hier im - gegensatz zum wind-surfen - auf das sowieso nutzlose segeln verzichtet um die hände für die beiden colts freizuhaben.
das train-surfing verlor maßgeblich an popularität als die kolonisten dann die westküste erreicht hatten, da das dort mögliche "wellenreiten" bis zur entdeckung der haifische wesentlich ungefährlicher war und aufgrund der vorherrschenden temperaturen ausreichend vorwand für dosenbier bot....zusätzlich war die tendenziel lockere bekleidung eine weiterer aspekt der zur durchmischung des frühkolonioalen gen-pools beigetragen hat.....

Freitag, 31. Juli 2009

spitzentreffen (1) - REPLAY

konfrontation am kirchturm
menschen die sich aneineder vorbeidrücken
vorbeischieben
eingepfercht zwischen dem heißen schweiß
und den kühlen aber dreckigen kalk

aug in aug
vor mir die nikon
wie eine waffe

er
rote haare, roter bart, brille
kurzer augenkontakt
er senkt den blick
irgendwie unterwürfig
entschuldigend
an die mauer gedrängt
aber das rückentragerl
sein statement
das ER nicht ausweichen wird

der verachtende gedanke
"WEICHEI"
als ich mich ans gelände
in die drohend
schweigsam schreiende leere
drücke

dass uns immer das
so sehr verhasst ist,
was wir selber erst gewesen

ein sanftes
ausweichen
die hand auf der nikon
- das objekt - die waffe -
nach unten
so was wie ein nicken
zuwenig für eine Gruß
zu langsam für eine entschuldigung
ausreichend für eine versteckte
ehrerbietung

im Moment ist er Bewahrer
aber irgendwann wird er wieder krieger sein

hoffentlich rechtzeitig

spitzentreffen - (2) image recognition - REPLAY

mittagszeit - auf einem weitern turm in südböhmen
auf den gerade die sonne heizt

aussichtsplattform überfüllt
alles gesehen
auf den abstieg wartend
die aufsteigenden betrachtend

eine frau
im langen sommerkleid
die sich eine enge treppe
hochschiebt
die bewegungen der hüften, schultern
der wirbelsäule
wallendes kleid -
gleicht den bewegungen
einer schlange

was erklärt warum frauen so gefährlich
und schlangen so schön sind

Freitag, 24. Juli 2009

after the storm

an morgen wie diesen
linkin park als soundtrack
zum arbeitsweg auserkoren

in unserem hof
den gestern nach im sturm noch durchquert
über die armdicken äste
als ober der teufel hinter mir
- run forrest, run -
heute schon ein tag danach

fußgängerzone und schanigärten
fingerdick der humus am beton
die kaffehaustische
umgeworfen und im weglaufen gestrauchelt

ein plastikteil
der irgendeinen teil eines autos abgegeckt hat
groß genug dass man drunter schutz gesucht haben könnte


ein weißer lederfetzen schimmert im dreck
etwas das mal einen damenfuß geziehrt hat

in der straßenbahn neben mir
eine frau
auch nach dem sturm

endstation
außerhalb der zone
aus dem auge
aus dem sturm

Freitag, 17. Juli 2009

two minutes before i lost my girl in the maze


two minutes before i lost my girl in the maze . . . .
. . . der letzte spaziergang, die letzte runde über die burg, so wie der letzte kontrollgang durch ferienhaus, nur mal schnell schauen ob eh alles eingepackt ist, und ob für die die nachher kommen, alles dort ist wo es sein soll . . . .
. . .nach dem spaziergang kam die heimfahrt
. . . und dann der regen
. . . und dann der hagel
. . . hilflosigkeit unter dem dauerfeuer der eisbrocken auf der landstraße
. . . dann das wasser
. . . dann die umgestürzten bäume
. . . das überschwemmte haus
. . . eine lange fahrt durch den regen, die unfälle


. . . und ganz am ende erleichterung, das es diesmal uns nicht erwischt hat

der letzte abend



der letzte tag, der letzte abend, nochmals zurück nach krumlov, fein essen gehen,. . . . die wappen der alten häuser (rozmberks Rose) allgegenwärtig,



in der touristenmetropole klingt ein tag sanft aus, entgegen den erwartungen lebt diese stadt auch noch nachdem die souveniershops zugesperrt haben, . . . das gedränge ist sanfter, die stimmen ruhiger, die bewegungen langsamer geworden, die burg im sanften licht einer tiefen sonne . . . nur die kanufahrer auf der moldau (kan' nu' faaahn' ?) gröhlen etwas lauter, bzw. es ist ruhig genug um sie zu höhren. . . .



. . . unsere wahl fürs letzte essen fällt auf "U dwe marias" - (zu den beiden marias) ein lokal zwischen vegetarischern restaurant und mittelalterlicher küche . . . alles hier ist echt und alt, alte kirchenbänke, die terasse gepflastert mit steinblöcken aus dem alten kanal, die durchreiche zur küche ist ein altes schiefes fenster, das geschirr leicht abgeschlagene tonwaren, wir sitzen auf wackeligen melkerstockerl an umfunktionierten fußtrittnähmaschinen (die - säße man mit der falschen frau hier - viel zu klein wären). . . .

(alles in allem: nichts für prinzessinen des 21. jahrhunderts, aber allen anderen zu empfehlen)

Donnerstag, 16. Juli 2009

Mittwoch, 15. Juli 2009

Krumlov - impressionen des Cafes Van Gogh






















Ceske Krumlov - kopflastige analysen einer überwältigen künstlerischen darbietung


Ceske Krumlov - die einzige (?) Freiluft-Bühne bei der der Zuschauerraum drehbar ist - Balett zu Carmina Burana
nach dem vielschichtig originellen eiertanz: schauen wir uns das an - kaufen wir karten - gibts noch karten - ausverkauft, aber abendkassa vielleicht - nachmittagsregen - wo kann man hier schirme kaufen - na zum glück haben wir keine karten - gehen wir noch schoppen - gehen wir noch essen - die haben echt ein pech die heute ins teather wollen - nachspeise ? - buh war das viel (mutter aller powidltascherl) - ich brauch jetzt noch einen kleinen spaziergang (0,0 Promille !!) - schlosspark soll schön sein - wenigstens regnets nicht - schau da ist die abendkassa - fragen wir mal spaßhalber......
21.30.....in der späten dämmerung (die sonne geht dort schon wirklich später unter) beginnt die vorstellung schon mit einem stillen optischen knalleffekt....im halbdusteren schlosspark beginnt sich die bühne zu drehen, die zuschauer finden sich, sich im kreis drehend von weiß gekleideten frauen umringt, die aus der tiefe der dunkelheit, hinter bäumen und streuchern hervortretend, einen enger werdenden kreis beschreiben.....mehr zeichnet die fantsie denn das augen die formen, ....aber die choreografie der objekte, die sich enger um den betrachter schließen, der sich im kreise dreht, die gemächlichkeit, überlegenheit des langsamen schrittes...sind bewegungsphasen die wir (aus dem film) als massive bedrohung wahrnehmen....(man fühlt sich an somozas roman "die 13.dame" erinnert)....und ebenso bleibt diese aufführung die ganze zeit an der grenze zwischen verlockung und macht......die frauen - trotz ihrer verletzlichkeit - beherrschen den raum, beherrschen die männer......
....der drehbare zuschauerraum erlaubt sinneseindrücke die wir ansonst nur aus dem film kennen...wenn beispielsweise die tänzer um die bühne laufen, und das publikum mit ihnen auf augenhöhe bleibt, wenn sie das in scharen tun, und man (verfolgerkamera) unmittelbar hinter ihnen bleibt, an seinem fixationspunkt miterlebt wie sich deren wegen kreuzen, überschneiden, sie einander überhohlen, abdrängen, aufhohlen . . . . bewegunsgvektoren wie man sie sie sonst nur in fx-filmen sieht - bewegtes objekt/bewegt kamera- der zuschauer- unbewegt als beobachter undmittelbar hinter dem bewegten objekt - aber hier sind nicht raumschiffe oder orks sondern göttergleiche körper....
..die bühne unterstützt das auge des betrachters...lenkt seinen blick...aber spielt auch mit ihm....entzieht ihm den blick auf die davonschreitenden tänzer denen er gerne noch gefolgt wäre, zwingt ihn den kopf zu verdrehen, nur um ihn im nächsten moment auf die nächste szenarie treffen zu lassen, zu überraschen, zu erstaunen...
....die leistung der tänzer ist beeindruckend, die zurückgelegte strecke enorm, der durchpflügte raum riesig, der untergrund mal glitschnasses gras, mal bühne, mal schotter.....
...am ende dampfen ihre körper und die erschöpfung, erleichterung ist erkennbar....
....und erst dann - nachdem der applaus abgeklungen ist - sich wie ein einsam leideneder liebender im schlosspark verlaufen, verloren hat....merkt man, wie kalt es inzwischen geworden ist...
ABSOLUT SEHENSWERT

Ceske Krumlov - an bad start


der morgen beginnt für mich mit einer herben enttäuschung, nämlich mit der erkenntnis das böhmisch krumau nicht das gleiche ist wie mährisch krumau....und das deshalb heute nicht mucha am programm steht sondern schiele....was an sich nicht weiters schlimm wäre, wenn ich mich nicht schon ein halbes jahr auf das falsche krumau freuen tät...
...alle die mich kennen, wissen das mir muchas weiche runde kurven näher sind als schieles sehnen und knochen, das schiele-art-center ist aber auch für unsereins absolut sehenswert (viele wechselausstellungen und der shop lässt erahnen was man alles dort schon versäumt hat)
.....die stadt ist dann aber auch was feines, zwar heillos von fremden überlaufen, aber man hat das gefühl das das schon immer hier so war, also fühlt es sich irgendwie echt an . . . . ein wenig artifiziell sind nur die vielen angsoffenen die auf kanus über die moldau gröhlen, die gegend ist wie die böhmische variante von surfers paradies, eine überwiegend männlich, überwiegend alkoholosierte water-and-fun-scene, die im oberlauf eher ruhig und familienfreundlich dahinblätschert ....und hier im urbanen zentrum (wo ja endlich wer ist zu zuhören müssen oder zum nachgepfiffen bekommen) lautstarke imponierrituale abhält - gottlob ist die moldau hier zu schnell zum anlegen .....
. . . . zugegeben, alles hier schreit "KAUF MICH!" aber nicht so billig (anbiedernd) wie sonst zumeist, die boutiquen sind interessant, die gasthäser schrullig, die souvenierläden dezent, und das geduldige auge findet manche perle . . . . .
mein favorite: eine galerie mit bildern eines künstlers der stadtansichten von krumlov in interassanter perspektive malt, wie m.c.escher in farbe......und mit menschen die aussehen wie aus einem roman von jonathan carroll

Dienstag, 14. Juli 2009

Tabor - geschichte ist schmutzig


14. Jahrhundert - nachdem ein tschechischer professor an der deutsch dominierten prager uni ein bisschen gehörigen wind gemacht hat - religiös rituelle forderungen die heute keinen braven katholiken mehr schrecken, eine forderung nach enthaltsamkeit der geistlichkeit die im angesicht der damaligen verhältnisse gerechtfertigt erscheint und eine wirklich gehörige portion nationalismus läuft die gesamte region amok - exkommunikation - einladung zu einem religiös theologischen disskurs nach konstanz - zusicherung des freien geleites und dann erst doch wieder scheiterhaufen - jan hus endet im feuer - und zizak der einäugige (später ganz blinde) bandit/heerführer/volksheld wirft dieses feuer auf den kontinent - errichtet die festungsstadt tabor - und gründet das einzig sozialistisch/kommunistische (mir gehört nichts, dir gehört nichts, alles gehöhrt allen) katholische kleinreich. . . .
. . . bewunderung und abscheu liegt hier so nahe beinander. . . wann kippt selbstbewußtsein in chauvinismus?. . . wie viel toleranz darf man sich erlauben? . . . wo zieht man seine linien?

(Tabor und Konstanz sind heute schwesternstädte)

Temelin















Temelin, als abstraktes AKW in unserer Nähe ist eine ebenso abstraktes wie diffuses Gefahrenszenario. Temelin als Objekt am Horizont, dass man von überall aus sieht, ist eine permanente Belästigung. Temelin als faktisches physisches Objekt direkt vor deinem Autofenster ist - alleine ob seiner überwältigenden Größe - plötzlich eine konkrete und greifbare Bedrohung.

now be VERY VERY frigthened

Montag, 13. Juli 2009

herren-klo


exzessive spiegel am herrenklo verleiten (v.a. nach einem budvar) zumeist zu egozentrischen spielchen

warten auf die fähre


i'm free


Sonntag, 12. Juli 2009

galgenvögel


Wer nach 10 Uhr abend den sog. Irrstein überschreitet, wird dem Volksmund nach nach nie mehr seinen Heimweg finden.
Andern Quellen zufolge, stand hier früher der Galgen.
(Bussmann/Kröger: Südböhmen; Michael Müller Verlag)

küchenimperialisten


die böhmische küche ist - diesseits der vorspeise - für uns wiener auf den ersten blick mal enttäuschend, weil genau gar nicht exotisch. auf den zweiten blick fühlen wir uns östtereicher sogar ein wenig gebauchbinselt, weil wir für ca. 2 sekunden der illusion erliegen, dass sich die einheimischen hierzulande einmal dem wiener gaumen anbiedern und nicht den deutschen.
danach dann ernüchterung, denn faktum ist ja wohl eher, dass uns hier vor augen geführt wird, dass die sogenannte wiener küche, überwiegend das werk böhmischer köchinen ist, die während der seinerzeitigen k.u.k (Küche und Keller)-Monarchie zu frondiensten verpflichtet waren . . . . . denkt man sich jetzt auch noch das wiener schnitzel weg (die einzige italienische eroberung die nicht durch ungeschickte diplomaten vergeigt wurde) bleibt von der wiener küche nichts übrig was nicht böhmisch wäre . . . . (korrekturen erbeten!!).... aber bitte jetzt nicht mit dem gulasch kommen, den so wie wir in österreich das essen ist es ebenfalls aus böhmen, unsere vorväter haben nur in ihrer groß-stadt-wasser-kopf-ignoranz budapest und budweis verwechselt, ist ja beides gleich weit weg . . . . .
..und die nachspeißen erst, kennt man natürlich (fast) alle auch bei uns aber in böhmen ist man dann mit der mutter-aller-powidl-tascherl konfrontiert...
...übrigens powidl...das ist in böhmen was tiefgründig lebendig fruchtiges...nicht wie bei uns so totgekochte entlebte zwetschkenmaterie...
...im vergleich zu böhmischen powidl ist österreichischer powidl echt powidl

Ceske Budejovice - in der gosse


alle die in Böhmen den blick mal zu boden wenden, werden merken, dass sich die identität der städte bis zu den kanaldeckeln niederschlägt. nahezu allen großen städte haben ihr stadtwappen sowie ihren namen, in edelstahlunverwüstlicher tiefdrucktechnik in ihre kanaldeckel verewigt. dies hat somit den vorteil, dass man - wenn man sich (platz 1. in der rangliste des prokopfbierverbrauches) im morgengrauen in der gosse wiederfindet und nicht mehr weiß WER man ist, noch immer weiß WO man ist....ist ja auch was.

Samstag, 11. Juli 2009

Freitag, 10. Juli 2009

living monuments (ECHTZEIT)

heute morgen in der straßenbahn
ein neues gesicht auf dieser linie
eine frau bei der alle adjektive versagen
wie willst das absolute du auch in worte fassen

ihr gesicht eine steinerne maske
längst hat sie bemerkt wie ich ihr gesicht mustere
versuche die linien iherer wangen,augenbrauen,locken
zu erfassen,begreifen, zu merken

lassen sich diese linien in formeln fassen ?
ergeben die proportionen des gesichtes saubere bruchzahlen ?
folgt der fall ihrer haare einer wellenfunktion ?

es gibt dinge
an die kann man sich nicht erinnern
aber man erkennt sie wieder

auch wenn ich sie jetzt zum ersten mal sehen
weiß ich wo ich ihr begegnet bin

sie war dabei
bei den anderen
die mich durch die nacht
am kalten berg gebracht haben

Donnerstag, 9. Juli 2009

das ding unter dem baum (REPLAY)


tauchgang (ECHTZEIT)

wie tief hinab
in ein nacht muss man tauchen
um das wahre gesicht eines menschen
zu erkennen

wie tief hinab
in eine nacht muss man tauchen
dass man sich endlich traut
eine gemeinsame wahrheit auszusprechen

wie tief hinab
in ein nacht muss man tauchen
um ausreichend leichtsinn zu trinken
um endlich seine eigene sprache zu sprechen

wie tief hinab
in eine nacht bist du getaucht
das dich am nächsten morgen (wieder mal)
eine sehnsucht
verbrennt

wie tief warst du
was hast du gewonnen
was hast du verloren

irgendwann musst du zurück
an die oberfläche
die tiefe gibt uns halt

Mittwoch, 8. Juli 2009

wachablöse (ECHTZEIT)

irgendwann
irgendwann wird deinen job ein computer billiger machen
irgendwann wird ein kind in der straßenbahn für dich aufstehen
irgendwann wird dein sohn die besseren witze reissen
und deine tochter ein besseres festmahl für ihre mutter kochen
als du für deine frau

irgendwann
irgendwann
nicht heute aber vielleicht schon morgen

irgendwann
wirst du zur morgentoilette länger brauchen als deine frau
dein kopf runder und glatter sein als ihr po jemals war
du wirst mehr amalgam im mund haben
als dein erster wagen rostflecken

irgendwann
irgendwann
nicht heute, aber schon bald

auch wenn wir das feld kampflos verlassen
lasst uns mit erhobenen haupte gehen,
männer !

Freitag, 3. Juli 2009

abrüsten

zeugnistag
die psycho.emotionalen muster
der 7 bis 18 jährigen gleichen heute
denen von grundwehrdienern bei
"neue lage null tage"

ganze kampfgruppen,kompanien,divisionen
des 1.000 jährigen kinderkreuzzuges
werden demilitarisiert
mit auszeichnungen versehen
und die nächsten beiden monate einer friedlichen nutzung zugeführt

die klassenfarne wurden wie beutegut heimgeschleppt
und auch die bastelkoffer haben sie mitbekommen
wie brave reservisten

einzelne soziologen
werden wiederhohlt die frage aufwerfen
ob den so eine resozialsierung ans zivilleben überhaupt gelingen kann
und obs aus psychohygienischen (oder budgetären) gründen
nicht gescheiter wäre die kriege weiterzuführen -
- denn sein wir uns ehrlich - nie waren amerikas straßen so sauber wie
während dem vietnamkriegs

ganze trägerverbände der wiener linien
werden in den nächsten monaten - ihrer invasionstruppen entledigt
wie geisterschiffe herumirren
überdimensionierte sitzplatzbomber

aber das ist morgen
heute sehen die kindersoldaten alle übernachtig aus
gestern noch abrüsterfeiern
und auch für die alkoholbefreiten ist es spät geworden

heute muss ja keiner mehr performen
lediglich dünkirchner evakuierungswahnsinn ist heute noch am programm
und dann die leeren städte
bis zur generalmobilmachung im spetember

(ECHTZEIT)

Mittwoch, 1. Juli 2009

trauerarbeit

in tagen ist wie diesen ist es leicht
(fast) alle videos von michael jackson zu sehen

konfrontation mit dem lebenswerk diese künstlers
(und künstler kommt auch in diesem fall von kunstfigur)
ist immer auch eine konfrontation mit der
eigenen vergangenheit

jacko -
- wie wir (ehemaligen) fans in nennen dürfen -
ist ein künstler bei dem die
abstrahierung des künstlers von seiner kunst,
eine notwendigkeit bekommen hat wie sonst bei wenigen

mj
war ein künstler bei dem
das helle und das dunkle
das weiße wie das schwarze
nicht nur bei seiner bühnenkleidung
nahe beinander gelegen ist

wann haben wir aufgehöhrt seine fans zu sein?
wann haben wir ihm die "treue" gebrochen?
nach welchem mißbrauch haben wir uns von ihm distanziert,
uns lossagen müssen,
nach welchem song haben wir ihn, ohne unserer verehrung,
hinausgelassen auf die bühne, in den ring
wie einen alternden boxer,
der nicht geht sondern - IM WAHRSTEN SINN DES WORTES - verblasst ist
dahin-gefadet ist?

viele seine songs haben wir immer noch tief internalisiert,
auch in der zeit als wir seine fans nicht mehr waren
und uns CNN wichtiger geworden ist als MTV,
diese songs heute mit video zu sehen tut weh
ein ästhetik der bewegungen
die auch zu seiner zeit nicht mehr unsere war

dennoch,
was war sein geheimnis,
abgesehen von seinem ikonoklastischen startum?

eine zeitlang hat jacko magie auf die bühne gezaubert,
eine kombination von tanz, musik und text
die - auch wenn sie vielleicht nicht gefallen hat - ein ungeheure kraft hatte.
bewegungen die gleichzeitig anrüchig und unschuldig waren,
jacko hat die signaturen des pop-age neu codiert,
die ästhetik neu gescripted
unsere gefühle visualsiert

als künstler-ikone hat er allerdings nie die version 3.0 seiner selbst herausgebracht
und sich nicht neu definiert
(wie etwa madonna oder bowie)
und hierbei haben sicherlich auch seine manger und producer versagt
als mensch scheint er nie über sein beta-stadium hinausgekommen zu sein


"berühmtheit" züchtet monster
der mensch hinter der maske wird zur maske
und unser mitleid kommt - wie immer - zu spät

(ECHTZEIT)

standby

nach einer nacht im Fieber,
der virus am rückzug
aber noch nicht geschlagen

am weg zur apotheke
mütter im straßencafe
ihre kinder in meinem hinterhof
laut aber lichtjahre entfernt
hintergrundmusik
vor dem sanften hinübergleiten

standby
vorgeschmack auf's abstellgleis

(ECHTZEIT)

Montag, 29. Juni 2009

unbefohlene engel

Der Abdruck
nasser Schulterblätter -
- wie viel zu kleine Flügel -
auf den Glaswänden
einer Aufzugskabine.

Unser Lachen,
ein Nachhall
des trotzigen Sonnenscheines
der eben noch heiß
durch den Regen brannte.

Getrieben,
gebunden,
krankhafte Loyalität.
Eine Last
die dennoch trägt.

Eine neuer Tag,
eine neue Mission.
Selbst nur unbedeutend
im Pulk des Geleitschutzes.

Danach
ein erstes Gegenüber
nach
dem langen Nebeneinander.

Unerzähltes
das nie zum Geheimnis taugen würde,
dennoch dunkle Sonnebrillen
im Eisenbahntunnel
Sicherheitsabstand vor dem
Wiedereintritt.

(REPLAY)

Samstag, 27. Juni 2009

Echtzeit - the beginning

Am Ende einer dichten Woche,
nach einem Erfolg,
nach Nächten,
dunklen Tagen,
die zum Teil man nur allein gegangen,
ebenso wie den Weg durch den Regen,
wieder mal am Anfang....