Montag, 28. Dezember 2009

...der junge skywalker....

...momente wie dieser
feststellen dass man in jenen
die man gelehrt hat
seinen meister gefunden hat....

...genugtuung
etwas weitergegeben zu haben,
spuren zu hinterlassen...

Freitag, 25. Dezember 2009

...lichtbringer....

FRÜHER
kinderweihnachtsoratorium
die stimme eines engel, vor dem bruch, vor dem fall
die rolle des evangelisten lukas
damals schon wortreiche kindergeschichten
mehr der chronist denn ein beteiligter
und den engel hat damals ein judas gesungen

danach die wirten
von der körperfülle passend
und wesentlich geselliger
als ein späteres ICH ihm zumutet

den josef nie gespielt
selbt in meiner langweiligsten phase
gab es noch bravere die authentischer waren

danach die sternsingerdekade
ich der schwarze und ohne krone
zuerst ein suchender
dann ein getriebener
pflicht ist eine bürde
und treue ist ein fluch

HEUTE
ausgeschickt als einer, das licht zu holen,
in meiner hand zwei laternen
- ein lichtträger -
ein böses herz grinst ob der doppeldeutigkeit
in jeder sekunde den wind antizipieren
die flammen so verletzlich
so weit von dem feuer entfernt
das einer versprochen hat auf die erde zu werfen

ein auto bremst sich am gürtel ein
und wirft eine frage aus dem fenster
ob es wirklich das ist was sie glauben"
und denen eine einfaches "ja" reicht um glücklich
weiterzufahren
sehen und glauben kann wichtiger sein als haben

die menschenmenge auf der dichten einkaufsstraße
die sich vor mir teilt
wie das meer vor mose
ehrfurcht vor dem was er trägt und nicht vor dem was er ist,
selbst kinder verstehen den anachronismus
und ihnen die gehen die augen auf wenn ihnen jemand den gag erklärt

wildfremde menschen
die auf der straße mich - defacto um feuer -
in worten um LICHT bitten

am ziel
in der kirche,
in der ein paar stunden später
mein sohn lukas,
dem auch noch nie die worte des josef über die lippen gekommen sind
- seltsame symetrien -
erst einen engel darstellen
und dann ein zynischer beamte sein wird
- den esel und die wirten hat er schon ausgereizt

das licht brennt vor einer neuen krippe
ein weiterer stüztpunkt gewonnen
die finsterniss wieder ein kleines stückchen zurückgedrängt

in jeder zeit
findest du deine bestimmung

Samstag, 19. Dezember 2009

...entgrenzung....(FLASHBACK)

im kopf noch immer die worte des zeichners/musikers
"man kann musik auch vertikal höhren"
die entgegnung auf eine frage
die keine antwort ist
aber das aufstoßen einer tür
hinter der mehr ist
als davor

gedanken einer wilden diskussion weiterdenkend
- wenn das für musik gilt dann wohl auch für zeit -
wieder mal eine grenze des geistes niedergerannt
durchbrochen in wilder gier nach wissen und verstehen
was ist dir das wert?
war es das wert?
wieviel freunde - oder solche es sein könnten - dabei verloren
verschreckt, verstört, verheizt
die aufräumarbeiten noch vor mir

- felber bäckt selber -
an der frühstückstheke eine weisshaarige frau
alt aber fröhlich,
neben ihr der alte Grant'scheam -
sie reden von einem der gestorben ist
und von einer hochzeit in der klosterkirche
wo jetzt unsere wohnung steht -
in dem moment in dem wir unser brot bestellen
wir ER sich seiner höflichkeit besinnen und die kappe abnehmen -
und wenn wir rausgehen wird er sein alter vergessen haben
den mantel aufknöpfen, die hand lässig in eine hüfte stützen -
und dann ist das layout der szene endgültig so wie es war und sein muss
zeitlos, ein mann und eine frau an der bar
EIN aigenblick, aber alle möglichkeiten

- käsestand -
der junge verkäufer mit dreads,
und der alte käufer haben längst den käse und die knoblauchwurst hinter sich gelassen
musik ist das thema,
gemeinsame lehrer,
die andren kunden längst vergessen,
aber die stört es nicht,
lauschen neugierig und andächtig den geschichten der beiden die
- beide im fußvolk der großen des jazz -
inzwischen zwei jahrtausende und zwei kontinente überspannt

die zeit ist ein band
das zwar ein anfang und ein ende hat,
aber sie ist in begrenzten raum hineingeschlichtet
gewunden, mäandriert, in schleifen, knoten, wickelungen

...nothing is lost
...everything returns


...peanokurven

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Ronin

heimweg
die gedanken einer nacht
vor dem schlafen gehen
noch zu ende zu bringen

in meiner hand
der regenschirm
ein knirps in der länge
des griffes
eines gut balanzierten katanas
nur die klinge abgebrochen

zahnlos
haarlos
alt
dennoch wehleidig wie ein kind

auf knien
eine schuld eingestanden
ohne diesmal besserung zu heucheln

ein zorn weniger
unter vergebung
wie unter einem kissen erstickt

kalter wind in meinem mantel
tränenauge
mein schal wie eine zerfetzte fahne
hinter mir
im ohr ein melancholisches lied
die schuld auskosten
wie zuvor den zorn

vorm cafe stein
zwei die sich umarmen
ein erschüttertes gesicht
und zucken wie unter schluchtzen
wie tief diese lichtkrieger doch immer steigen müssen

ich
ein herrenloser
und dennoch nicht ganz ohne aufträge

was brauche ich die vergebung der himmel?!?