Mittwoch, 21. Mai 2014

2 much

die beschränktheit unserer
konditionierter konformistischer Gehirne
erkennt man am ehesten
an der brillianz der Gedanken
zu denen wir nur unter starken
alkoholeinfluß
fähig sind


(o.k.
nichts was EUER leben ändern
oder retten wird
aber es reicht den Unzulänglichkeiten meines
mit etwas nachsichtiger
tolerenaz
entgegen zu sehen)


am Heimweg nach der beruflichen
einweihungsparty (auf der du privat warst),
wir sind unter männers
aber die Konversation ist nicht
unterste Schublade sondern
systemübergreifende
philosphie
für fortgeschritten


"wir sollten etwas
machen das lange schon fällig ist"
"ebenfalls"
(techniker vermeiden jegliche
Redundanzen)


3 stunden später
die geocoordinatierung
ausreichen gut um sich rechtzeitig aus dem
bulk auszuklinken
der (obwohl wir tür an tür wohnen)
noch ins Büro muss


warten in der spitellau
und den Bahnsteig entlang
etwas offensiv dralles
das wir
(angeheiterte sind niemals alleine)
aus der nähe sehen wollen


wir kämpfer haben gelernt
dass man auch aus den Augenwinkeln starren kann
und das sich hinter gespiegelten flächen
auch nur Realitäten verbergen
(seitenverkehrt)
was in der gegenständlcihen Situation
aber nur zur der frage führt
welchen Herausforderungen
- den fleischlichen oder den intellektuellen ?-
man sich eher aussetzen
(oder unterwerfen) würde


Ausstiegsstelle
und vor der tür eine Horde
jugendliche auf wientripp
(die volksoper ist gerade aus)
die stehen wie die buchstäblichen ochsen
vor offenen Scheunentoren


und nachdem sich niemand bewegt
ein ebenso beleidigend
wie belustigtes
"Anfänger" in die menge geworfen
bevor man
gelassen
durchbricht

Sonntag, 18. Mai 2014

kill.kenny (wie viel geht an einem tag)

die frage wie weit man in einer nacht kommen kann
wurde hier schon gestellt,
aber
"wie viel (verschiedenes) geht an einem tag?"

befundbesprechung im akh
und obwohl die kontrolluntersuchung schon vor einer Woche war
(das Universum weiß es also längst)
sind wir dennoch gespannt

heute regnet es in schaffeln
was es in all den Episoden
der letzten staffeln
bisher nie so getan hat

und obwohl die schritte alle
so bekannt
und im Vorfeld die Routine
den platz der angst eingenommen
sind die letzten meter
doch immer ein ritt
auf emotionalen Feuerstühlen

und inzwischen weiß ich haargenau
wo die panik und die angst sitzt
wie ein penner
der sich seit tagen nicht gewaschen
und invertierend
(ich lass die angst durch mich hindurchströmen)*
durch sie hindurchtauchen

eintauchen in die eingangsaula des akh
- auf MEINEM tisch im starbucks
sitzen um diese Morgenstunde zwei ranglende Bengel -
schaffe ich es diesmal
bis hinauf in die ambulanz
ohne ein bekanntes gesicht zu sehen

in der warteschlange vor dem schalter
und tatsächlich hinter mir einer der raucht
irgendein seltsames kraut
das mehr dampft als raucht
süßlich aus einem seltsamen spitz
der sich nicht entscheiden kann ob er science fiction
oder steampunk ist
(und mein blick nur unverhohlene Schadenfreude
weil er im rollstuhl sitz
und auf die keifende furie angewiesen ist
die ihn schiebt)

das Gespräch
dann angenehm bald
angenehm kurz
nur gute Neuigkeiten (also wenigsten keine schlechten)
und nur die nächsten schritte planen
und mehr lässt sich dazu nicht sagen
weil Momente wie diese ihre eigene choreografie
ihre eigene verquere Logik
und mikro-emotionale Dramatik haben
die von außen betrachtet
sich jeglicher Analyse weitestgehend
entzieht

dann rüber auf die Radiologie,
wo ein neues gesicht am schalter,
einen neuen Termin ausmachen aber weil der dann erst
im nächsten baktun ist
darf ich mir den sogar selber aussuchen.
und im weggehen einen ungebührlichen zweiten blick riskiert
zu unnötig, zu lange im anbetracht der Tatsache
das meine frau dabei
- angst macht uns immer so entsetzlich flirty -
doch dann den letzten anstand doch wahrend
und den blickkontakt unterbrechen bevor es gewißtheit gibt
ob ihr lächeln belustigt, erfreut oder nur höflich ist.

raus durch die Aula
und wissen das du heute nur gast warst
und vorerst nicht wieder einziehen wirst

zurück im Büro
(ich hab's geschafft den schirm unversehrt über
den windzerstobenen stefansplatz zu bringen)
um dann zwei Systeme zu vernetzen
und auch wenn nur an den allerweitesten endpunkten davon menschen sitzen
fühlt sich das ganze äußert lebendig an
(und spröde widerspenstig wie zwei Teenager die sich gegen eine arrangierte vermählung streuben)
und dann ist es dennoch getan
die Zukunft gehört den symptionten
und ein weiteres Datum an die pinwand geheftet

abends privatisimum im Training
weil die anderen kämpfer die Republik retten müssen
und am ende des tages hab ich diesmal wirklich meine Trainer geschafft
einfach nur dadurch, dass ich mich schlagen ließ

abschluß im Backbone
bei killkenny (oh Gott sie haben kenny getötet**)
und single malt
und während im Hintergrund bono einen song anstimmt
(die Gedanken und assoziationen schleichen oder gehen nicht,
sie fliegen!)
die Erinnerung an einen abend mit meinem vater
Chris de Burgh im fernsehen und fett toasts am teller
...er hat mir nicht nur das kochen beigebracht sondern auch die grundzüge
internationaler politik....


und da kenny auch heute nacht nicht sterben wird:
die Tassen hoch !!!!
_________

*) Frank Herbert: der Wüstenplanten Teil irgendwas
**) South Park

Sonntag, 11. Mai 2014

party - szenenfragmente (as far as i remember them now)

....und bald an diesem abend: "wird hier heute conchita geschaut?"
und die Interessenten, die noch nicht wissen dass sie Mehrheitspotential haben
(und Sieger stellen werden)
drängen sich in der Nerd-Höhle
wo direkt aus Copenhagen gestreamt wird....


....Drinks aus allen Geschmacksrichtungen
und Farben, überwiegendes Lob für den Mixer,
und ein paar Wagemutige die heute Grenzen verschieben:
"is mit den Drinks wie mit den Bildern, man weiß vorher nie wirklich welche Farben nachher rauskommen"


"und wie schmeckt er?"
"sehr nach burbon und wie sonst noch was superes"


"ich bekomm das gleiche das der Physiker gehabt hat"


"gerührt oder geschüttelt"
und nicht nur der Martini ist heute Bondesk
denn der Titelsong
kommt erst am Schluß




die Wertung beginnt
und hinter den Streams
hinter den Flaschen
steigt ein Fieber


"alle geben Punkte an Ländern,
nur 12 Punkte immer wieder
für Conchita"




"Born in Vienna, Conchita, Europe"


"ist das schlimm?"
"das ist mir sowas von conchita"




und was hat uns Deutschlang gegeben
(heute holen wir uns Cordoba zurück)


und im zunehmenden Vorsprung
"unabhängig wie man dazu stehen mag,
denke ich es ist an der zeit
ihr
ihm
einen Drink zu widmen"
"Tequilla und Amaretto, das passt doch nicht!"
"Ein/Eine Conchita - Kost mal"
"Das ist......guuuut!"




Endlich haben wir etwas um uns von Australien abzugrenzen
T-Shirts mit "the are no Conchitas in Australia"




Und dann ist es Gewissheit,
die ESC-Fraktion -
der Streams ist verpixelt wie durch Freudentränen -
zieht ins Wohnzimmer
wo der Fernseher aktiviert wird
"Papa das geht sonst schneller"
und einzelne Skeptiker nehmen endlich Haltung an
als ob die Bundeshymne abgespielt wird.




Und irgendwann später
- ja da war wohl wo ein Filmriss -
die Party zusammengeschrumpft auf jene
die hier daheim sind,
und sich die Schuhe von den Füßen kicken
und "jetzt wird's gemütlich"
die After-Show-Party ausrufen.




Hämische Bemerkungen,
die mangelnde Begeisterung
mit Ablehnung verwechseln,
weil sich manche reale Bedeutungen
erst dem nüchternen Geist erschließen
und man im Augenblick
nur den Stil
anerkennen muss.




"Das ist mir doch nicht peinlich,
schau doch mal wer uns in früheren Jahren vertreten hat,
mehr konnte man uns ja gar nicht demütigen"




Und endlich Zeit
Geschenke auszupacken
sich den Überraschungen stellen
die man uns zugedacht hat
und den letzten Drink kippen
schnell runter damit
- etwas mit Veilchensirup
so als ob man sich
mit letzter Willenskraft
einer H**e entzieht.




In der Nerd-Höhle
nur noch den PC runterfahren
und ein kurzer Blick ins Netz
in dem altbekannte
österreichische Heuchelei
fürs erste
Sümpfe überschwemmt
die dennoch nicht trocken gelegt sind.
Gib ihnen einen Sieg
und sie mögen alles.


Aber was immer es ist,
es ist ein Anfang.