Montag, 25. Oktober 2010

Airborne (Hochseilgarten)






Pictures captured by these earthbound Cowards of the ground forces

Donnerstag, 21. Oktober 2010

teenagerlogik

mutter : "du bist schon da ?"

tochter: "ich ha dir ja gesagt, ich hab keine ahnung wann ich nach hause komme !"

Dienstag, 19. Oktober 2010

wie die viecher (Statusreport/Replay)

das fett der heissen würste
rinnt über die mundwinkel
auf das kinn,
wo eigentlich - eine woche nicht rassiert -
ein bart sein müsste

die letzte woche
hab ich nur mit chinanudeln überlebt
als der geschmack dahingegangen
und mein mund sich wie ein chemie-endlager
angefühlt hat

die unfähigkeit kaltes zu essen
den selbst schmusen bei zimmertemperatur
schmeckt wie trockene automatenbrötchen
am longolier-flughafen

der herzhafte biss in eine "hasse dürre"
so wie sie mein vater oft gemacht hat
um selbst einem kargen mahl sowas wie haltung zu geben
(um selbst einem kargen leben sowas wie haltung zu geben)
dass in sich aufnehmen des geschmackes - sinnlicher genuss
selbst das wäre grund genug

schmatzendes kauen
was sind wir heute verwegen
es fühlt sich an als säße ich hier mit nassen haaren
- wie hat meine mutter immer geschimpft -
aber die ist im moment genauso hier wie meine haare

ein tierischer wilder biss
auch etwas zornig ins heisse fleisch
wegen der unfähigkeit dem wehleidigen kerl von gestern
eine reinsemmeln zu können

......hoffnung wird überbewertet
deswegen macht uns die hoffnungslosigkeit so fertig

menschen machen weiter.
das ist der trick

energieerhaltungssatz (Replay)

draußen das summen des gürtelverkehrs
herinnen das summen der klimanalge
ich im dazwischen
mit mehr als einer
nabelschnur

der kahlköpfige im lotussitz
(mönch? kämpfer?)
spiegelbild aus dem halbdunkel
die kattas heute schon gemacht
und die hände führen ein bescheidenes mal
zum mund

wieviel in diesen letzten wochen gelernt
wieviel in diesen letzten wochen
zu glauben gelernt

der herzhafte biss in eine leberkässemmel
und einen moment lang eins sein mit sich
seinem leben
und dem universum
- und die energie von der man sich die letzten wochen genährt
unverbracht zurückströmen lassen
an den kosmos

(soweit die theorie)

Donnerstag, 7. Oktober 2010

hier kommt die sonne

herbst 2010
ich warte im hof
herbstjacke,schal und haube
am letzten sonnenfleck
wie ein eisbär auf der
letzten scholle

heute wärmt sie nicht
also rammstein ins ohr
und kommen lassen
ob nervenimpulse brownsche
molukularbewegungen des restkörpers
auslösen können?

FLASHBACK (1)
11.August 1999 - ein Berg in Achensee
zwei mädchen in roten Jacken und
und ein bub, alle von der gondel alleine heraufgeklettert
mit dicken folienbrillen auf den augen
mit gummiband gesichert
und eingebläut:
"Was immer passiert, die darfst sie nicht selbst abnehmen,
denn die Sonne würde dir die Augen verbrennen"


Danach ist die Welt verkehrt
taghelle Dunkelheit
die dohlen stecken neben uns den kopf unter die flügel
und die disteln schließen sich
stille legt sich übers land
und an der grenzschicht des
wandernden kernschatten
markiert ein jubeln
auf den nachbargipfel
den durchzug
der sonnenfinsternis

FLASHBACK (2)
ich hätte bei meinem bier bleiben können
bei frühpensionierten lokschaffner
und einem weiteren steirerkraut
in der verschneiten hütte
vorahnung? eitelkeit? langeweile?
was lies mich meine schneeschuhe wieder auspuddeln
und ihr nachgehen?

oben am hügel
bricht die sonne durch den nebel durch den wald
und es bleibt unklaur ob das hinter dem nichts
eine auserirdische untertasse oder
doch nur gottes großer beamer ist

später kommt sie den berg hoch
die haare an der schattenseite gefrohren
und wir sitzen im schnee
während das licht um unsere füße brandet

der abstieg ist mit schmerz erkauft



Jetztzeit
wenn du in die sonne schaust
wird sie nie deinen hinterkopf wärmen

Mittwoch, 6. Oktober 2010

nachtpanorama

01:26 - roter turm
vor dem geschmack fällt immer das zeitgefühl
der kopf so wach und die augen noch so zu
verweilen vor dem panorama vor meinem fenster
ein ausblick wie für kaiser

der 18. bezirk
dunkel wie eine uneroberte wildnis
deren backsteinrote dächer
die meinen farbenschwachen augen
als wildgrün sehen könnten
nur die zwei kuppeln der sternwarte
wie zwei vergessene
perry-rhodan raumschiffe

hinunterschauen
auf die spittelau
die in diesem wässerigen
dämmerlicht aussieht wie
vergessene pappkulissen
aus blade runner

dahinter nur der nebel
oder das nichts

dazwischen der gürtel
fahrzeuggespickt
wie ein großer goldener strom

das wars!
zeit aufs klo zu kommen

Dienstag, 5. Oktober 2010

empathie

empathie - wie ein lauschen im wald
ein genaues hinhöhren
um auf ein zartes echo
zu antworten
ist sehr o.k.

empathie - wie ein unbespannter geigenkörper
oder ein gespanntes trommelfell
das in deiner frequenz mitschwingt
aber eben nur mitschwingt
um mal mit harmonischen mal mit dissonante obertönen
deine grundstimmung überlagert
und mal deinen hymnen mitsingt und mal deine
elegien zerstört
ist sehr o.k.

empathie - die über dich hereinbricht
wie ein erdrutsch
nur weil du mal in einen lawinenhang gehustet hast
hab ich echt schon gefressen