Montag, 11. November 2013

Ungarische Nationalphilharmonie

.....und der erste Geiger,
mit langen Zopf.
den Pferdeschwanz gleich
Anführer dieser Steppenreiter....

...und beim Einstimmen,
das langsam zarte hochziehen
der Geigenbögen,
wie eine Rotte Krieger
die ihre Schwerter bedächtig
in die Sonne strecken,
bevor sie den Sturm entfesseln.....

....und der Pianist,
der diesen Tschaikowsky gewaltsam
und mit Kraft in die Tasten hämmert,
mit der Unruhe und der Ungenauigkeit
eines schlagenden Herzens
und einer Wildheit
wie um zu zeigen,
dass je wilder du es reitest,
desto wilder es auch dich reitet,
und dass das hier keine Aufzugsmusik,
kein Werbesport für eine Versicherung ist...

....und das Orchester
in geschlossener Harmonie
und trotz des Orkans in eigener
Gleichförmigkeit und Ruhe
so wie sich dieser Wind
die Puszta die letzten 1000 Jahre
zurechtgeschliffen hat und ihr die Kanten genommen...

...und auch noch Stille
lange nachdem der letzte Akkord des Klaviers verklungen,
weil der Pianist den Applaus zurückhält,
Bluthunde die nicht zu Atmen wagen...

...und dann schlägt dein Herz wieder,
und eine graublonde Cellistin
in der zweiten Reihe weint.