Donnerstag, 15. März 2012

the fallout boys leaving new vegas

(gestern)
draußen ist es nacht
und die hochhackigen absätze einer frau klappern durch den hof
gemächlich langsam denn es wird frühling
während mein alter ego durch ein zerschossen, zerbombtes new vegas pirscht
auf dem weg zu dr. usagi
genug kronkorken gestohlen, erhandelt und den gemeuchelten aus den taschen gezogen
um endlich meinen character zu pimpen
"welches implantat hätten sie gerne?"

ein lachen - denn alles scheint so irreal

(heute)
24 stunden später - auf der matte - mit den kämpfern
echte schläge gut gesinnter freunde
und ich frage mich - warum ich - entgegen meinen früheren gewohnheiten
meine linke seite so stark decke
als ob es hier was zu schützen gäbe
und woher dieses seltsame gefühl der verletzlichkeit meiner schulter kommt

die frage wird erst erklären das jucken meiner narbe
die immer mich noch quält von zeit zu zeit
erinnerung an etwas das mal hier gewesen
eine mulde unter der haut
als ob das fleisch darunter zurückgewichen als es noch hier und jetzt
da es weg, aus respekt den raum noch nicht zurückgenommen

gegangene freunde hab ich immmer schnell vergessen

Montag, 2. Januar 2012

zwanzig-zwölf

(ghost of fire)
23:52 - alleine im hinterhof
die anderen ziehen sich noch an
bevor sie sekt auf die terrasse
und raketen in den garten bringen

hinter dem horizont lauert das neue jahr
ungewiss - gefährlich
voll falscher hoffnungen und unaufrichtiger versprechungen
lauert hinter den horizont
wie ein unbestelltes feld
wie ein unsichtbarer feind

die raketen schießen sich sehr zögernd ein
noch sind es geplänkel
zielübungen, eröffnungsfeuer
blindgänger

5 minuten vor mitternacht
geht es dann aber los
die knallerei und böller setzen ein wie schwere artillerie
raketen in den himmel gejagt
wie ein hoffnung
ein schrei zu den göttern
leuchtspuren in die dunkelheit

und dann
das wirklich großen kaliber
donauwalzer

wir stehen auf der gasse mit den nachbar
glückwünsche mit wildfremden
und dennoch fast wie zuhause

"wir haben noch 11 Monate und 21 tage"
rufen die jungs
und disskutieren die varianten - flirtig with desaster -
sonnensturm und flutwellen,
erdbeben und vulkanausbrüche
nuklearkatastrophen
also alles was wir 2011 schon geübt haben

....

vormittags
ein leichter dunst der sich weder für
nebel noch für regen entscheiden kann
die einsame straße sieht aus wie ein schlachtfeld
mit traurigem hangover
raketenfragmente und sektflaschen

eine schwalbe fliegt an mir vorbei
zu nahe, weil sie mich für umgebung hält
und ich spüre ihren flügelschlag
mehr als ich ihn höre

sie verschwindet
in den morgen
in diesem jahr
das verschlafen vor uns liegt
und sich - und uns
alle möglichkeiten
offen lässt



(am ende des regenbogens)

Montag, 19. Dezember 2011

pure magic - (TSC-SG)

donaupokal in latein-formation
hinter der halle - backstage
zwischen den gruppen, die sie aufwärmen
aufheizen
aufgeilen
für ihren auftritt

das A-team des vereins meiner tochter
erst die jungs und dann die mädels
der trainer der einzählt
ruhig und präzise wie ein lebendens metronom
und die tänzerinnen in ihren bewegungen
lautlos - nur der stoff ihrer knappen kleider raschelt

eine stilles zentrum im chaos
babylonischer kakaphonie
und vor mir eine insel der stille
einem zen-garten gleich
frauen in stiller bewegungen
mit der ruhigen entspannten konzentration
von kampf-mönchen
trotz all der nackten haut

die nikon bleibt unten
selbst meine anwesenheit erscheint wie ein sakrileg

stehen und mit den augen saugen
die kraft und die ruhe dieser anblicks aufnehmen
um sich irgendwann daran erinnern zu können
wenn es wieder nötig ist

andächtig und klein
für einen augenblick teilhaben
an der puren magie

- - - -

der physiker in mir glaubt ganz fest an den energieerhaltungssatz
und stellt sich die frage
wo die kraft dieser magie jetzt zum wirken kommt

entfesseln sie gerade eine taifun vor sumatra
oder ersticken sie einen ostafrikanischen genozid
in stiller leidenschaft




Sonntag, 6. November 2011

zivilisation

wir beide -
er italiener, ich österreicher -
stehen im turm von schloss tirol
und blicken auf die wandtafeln
der ausstellung

jahreszahlen
als wir beide schon auf der welt waren
bilder die schon in unseren kopf sind
irgendwo ganz unten zwar
aber zweifellos da

damals
als "meine leute"
masten sprengten und zuwandererrohbauten
(quasi humanterrorismus)
und dann doch auch die klassiker -
polizistenerschiesen.

damals
als "seine leute"
politische gefangene zu tode folterten

damals als wir beide kinder waren

vergangenheit bewegt
und dennoch stehen wir beide heute hier
und blicken in die selbe richtung

wie leicht es hätte anders kommen können
so wie es fast überall auch anders gekommen ist

auch vielleicht ein zeichen von
zivilisation

Samstag, 5. November 2011

meran

(das auge in der pyramide)




(vor dem maronistand)
( a cat among the pigeons)

mind the details

meran 2000

(reflections)
(red cube)
(marked tree bleeding sin-city-style)

(ray blaster?)
(pod racer)

(terminator)

herbstfarben

sales

(schaufensterbube)

(bis aufs letzte hemd)

(schaufensterpuppen)

traces

traces of an unknown admirer
(sisi)

traces of a former life

(dis)respecting art

(ministry of silly walks)


(evolution)

(morisskentänzer)


Samstag, 10. September 2011

walkabout (M)

the sun decided to walk with us

second day - long shadows

take a seat (I)


take a seat (II)

street-kaligraphy


X marks the spot

third day : 0800

third day : 0803

sing when you're....


my forces brought me here



kerzengrotte
in the middle of a hot hearth