Donnerstag, 27. Januar 2011

words to deal with (thanx to lisa)

gestern hat mich meine tochter hier herinnen besucht
und wir haben viel geplaudert

als unsere kinder noch klein waren und wesentlich neugieriger
als ängstlich in die neue welt gegangen sind ist mir folgendes aufgefallen:
wann immer sie etwas neues unbekanntes gesehen haben
egal ob es
männer auf der straße waren,
die heißen dampfenden tiefschwarzen boden verlegten
oder omas maschine war, die stoff fraß
kam die unvermeidliche frage
"papi was ist das?"
und ebenso unvermeidlich die neutrale antwort von mir
ein name in dem noch nichts an beruhigung mitschwang
weil es nur ein auftakt für die erklärung war,
die nach den nächsten fragen ("papi wozu....") kommen würde
klugscheißer der ich war

dennoch, sobald ein wort da war war es halb so schlimm
als ob es-benennen-können immer auch ein es-kontrollieren-können oder
ein es-nicht-fürchten-müssen inkludiert


gestern als sie hier war hatte ich gerade einen meiner kleinen anfälle
jenes unbetitelbare zittern, schüttel, fröstel
so wie wenn man in eine zitrone beisst oder einem ein eiskalter windhauch streift
aber immer unerwartet und unvermeidbar wie ein niesen
und außerdem kommt es - quasi - von überall her gleichzeitig
im sekundenbruchteil in dem es passiert die hölle,
im darauffolgenden vergessen

es war der heftigste den ich bisher her hatte
gerade als ich mitten in einem satz war
und der versuch die begonnen worte zu retten vergebens

sie lachte laut los
und meinte das es klingt als ob ein pferd
zu niesen versucht

also erklärte ich es ihr, soweit das ging

und ein paar minuten später
als es - sehr verhalten - wieder passierte
fragte sie nebenbei
"war das wieder das 'schaudern' ?"

schaudern

sie hat mir ein wort dafür gegeben
ein wort das dafür sogar als name taugt

ein wort dafür
und alles nur mehr halb so schlimm

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