Mittwoch, 3. August 2011

gedanken am zen-pool (16.07.2011)

die letzten minuten,
der wagen gepackt, das haus geräumt,
nur irgendetwas gilt es noch abzuwarten.

wieder stehe ich am pool und fische die letzten kleinen blättchen aus dem wasser.
ich will ihn so hinterlassen wie ich ihn angetroffen hab, die die nach uns kommen sollen ihn genauso sehen wie ich ihn gesehen hab als ich hier angekommen bin.
er ist sauber, er ist kühl und er gehört dir, alle unsere spuren beseitigt, einsame harmonie.

was mich allerdings zu dem dilemma führt:
ist nicht gerade ein plitzplanker sauberer pool eigentlich der beweiß, dass jemand hier war, der in geputz hat?
kann man ohne spuren zu hinterlassen eigentlich verschwinden?
oder ist die abweseneheit von spuren eigentlich erst der beweiß, das jemand hier war der sie beseitigt hat?

die frage wie man "richtig verschwindet" hat mich letztes jahr viel beschäftigt.
wie gehen ohne das dein fehlen - jedenfalls in einem mikrokosmos - die welt zum einsturz bringt.
ist es wichtiger ein vermächtnis zu hinterlassen oder seine spuren zu verschleiern?
wir wollen nicht vergessen werden, aber wollen wir das die erinnerung an uns zur grauen gegenwart wird?
was wenn die präsenz unserer gegenwart, als lebloser geist, all das zerstört wofür wir ZEITLEBENS gelebt haben.
was wenn die lebendigen spuren unserer kreativität, die farben der zukunft vergiften.

würde meine frau auf der couch unter einem meiner bilder einen anderen mann lieben?

die paar texte im bücherregal oder in den virtuellen räumen sind kein problem aber die farben an den wänden?

wen bestimmen zu dieser teufelaustreibung, wenns hart auf hart kommt....

die letzten minuten,
die letzten blätter ich putze einen pool,
in den ich selber nicht mehr steigen werde,
und die die nach mir kommen, werde ich niemals sehen.

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